Heute fühlen wir uns so weit entfernt von Natur. Wir leben in unserer inputreichen, routinierten, hochentwickelten Welt, und versuchen uns zu verwirklichen. Genetisch gesehen, und von unseren Bedürfnissen her, sind wir immer noch steinzeitliche Jäger und Sammler.
Unsere Bewegungsarmut, unsere allgemeine Ernährung, unser konstant hohes Stresslevel, die Einsamkeit der Massen und andere Phänomene unseres hochtechnisierten Leistungsalltags lassen uns als Menschheit zunehmend verkümmern. Die wilde Schönheit unserer Vorfahren verblasst, ebenso unsere Bewegungskompetenz, unser Selbstvertrauen und unsere emotionale Stabilität.
Dabei können wir mit wenig gezieltem Aufwand vieles wiederherstellen und die Wurzeln unseres Menschseins als Quelle der Kraft anzapfen und als gesteigertes Potential in unserem Leben integrieren.
Der Begriff `Paleo´ stammt von Paläolithikum, der Alt-Steinzeit. Nach Jahrmillionen der Evolution hatte sich der moderne Mensch entwickelt. Ca. 200.000 Jahre lang haben unsere direkten Vorfahren als Jäger und Sammler die Erde nach und nach bevölkert.
Ja, wir haben diese schöne Erde bevölkert. Nicht nur nahe an der Natur, sondern ein selbstverständlicher Teil der Natur selbst. Wir sind ein Teil dieser Erde, eine Spezies. In kleinen familiären Gruppen und Stämmen konnten wir uns in jeder Umgebung und in jedem Klima behaupten, haben uns weiter und weiter entwickelt, in Phasen der heißen Trockenheit, durch Eiszeiten und in vor Leben wimmelnden Regenwäldern.
Mit der Fähigkeit Wissen zu entwickeln, immer präzisere Werkzeuge und Techniken anzuwenden, uns Gedanklich in Jetzt, Vergangenheit und Zukunft zu bewegen, und auch noch unsere Erfahrung und unsere Skills weiterzugeben, sind wir als Spezies einzigartig und bisher auch unschlagbar.
Jeder Herausforderung begegnen wir mit einer kreativen Lösung. Unsere Körper sind fähig endlose Bewegungsmuster zu erlernen. Was Nahrung angeht sind wir dermaßen nicht-spezialisiert, dass wir uns eines unendlich vielfältigen Speiseplans bedienen können. Unsere Überlebensstärke liegt vor allem auch in der Zusammenarbeit.
Die Paleo-Bewegung verbindet man im allgemeinen vor allem mit einer Ernährungsstrategie, die versucht die wahrscheinliche Ernährungsweise unserer Jäger- und Sammlervorfahren nachzuahmen, um den Körper optimal zu versorgen und vielen Zivilisationskrankheiten vorzubeugen.
Neben der Ernährung spielt auch Bewegung eine immer mehr zunehmende Rolle, ebenso wie bei der Ernährung, den wahrscheinlichen Bewegungsmustern eines steinzeitlichen Jägers und Sammlers nachempfunden.
Wenn es um gesunde Bewegung geht, kann man sich auch heute lebende Jäger und Sammler anschauen. Wir können davon ausgehen, dass frühere vergleichbare Stämme nicht ganz anders gestrickt waren und auch ähnliche Bewegungsmuster hatten.
Hier rennt keiner täglich stundenlang im Dauerlauf durch die Gegend, auch isoliertes Trainieren irgendwelcher Muskeln fällt komplett raus. Schädliche Symptome von Übertrainieren sind auch nicht an der Tagesordnung.
Viel mehr sind diese Menschen viel in moderater Bewegung, das heißt sie gehen oft Stunden umher um Essen und benötigte Rohstoffe zu sammeln, im Rahmen der Jagd oder der Flucht kann ein echter Sprint mal von Nöten sein, schwere Beute muss gehoben und getragen werden, manchmal auch über weite Strecken.
Bewegung ist immer effizient und ganzheitlich, gehen, krabbeln, kriechen, klettern, springen, heben, ziehen, locker laufen, sprinten und so weiter. Also viel moderate Bewegung mit kurzen Intensiveinheiten, die durchaus auch alles abverlangen, und deutlich in den anaeroben Bereich gehen können. Das geschieht zum Beispiel beim Sprint, oder beim bergen eines größeren Tieres aus einer Fallgrube.
Dazu kommt wahrscheinlich die eine oder andere Form des spielerischen Kräftemessens, lernen und üben durch Spiel und Wettkampf, rennen, Ringen, Springen, Klettern, werfen usw.
Neben der Bewegung ist da auch ganz viel ruhen, hocken, ohne Tisch und Stuhl, und in direktem Kontakt mit der Erde. Menschen die immer in der Natur leben sind in der Lage stundenlang in der tiefen Hocke zu ruhen, oder aufrecht auf dem Hintern sitzend.
Paleo Ernährung wird regelmäßig von Unwissenden mit dem Konsum von Unmengen an rotem Fleisch gleichgesetzt und deshalb als neue Männermode belächelt.
In Wirklichkeit ist dies überhaupt nicht der Fall. Das Paleo-Konzept bedient sich einer riesigen Vielfalt natürlicher, frischer Lebensmittel, ohne chemische Zusätze irgendeiner Art. Das sind erst mal sehr viel frisches Gemüse, frische Kräuter, Wurzelgemüse, Salate. Dann tierische Proteine aus Fleisch, Fisch, Eiern, Insekten, Meeresfrüchten. Danach körperfreundliche Fette, Nüsse und Samen und Obst. Genussmittel wie dunkele Schokolade, Kaffee, Alkohol dürfen in Maßen ergänzen.
Was die Paleo-Ernährung normalerweise ausschließt ist Zucker, die Bandbreite der Produkte aus Getreide, und Milchprodukte, dazu natürlich alles was industriell vorgefertigt ist, sowie künstliche Zusatzstoffe.
Fazit: die Ernährung bleibt natürlich, vielfältig, und gerne auch saisonal und regional.
Mein MoveRoot Konzept schließt noch einen weiteren wichtigen Faktor ein, die Natur als Verbündeten anzunehmen und bewusst mit ihr zu arbeiten.
Wenn man neben Ernährung und Bewegung auch einen generell gesunden Lifestyle für gegeben annimmt, so gibt es einen riesigen Faktor den ein moderner Mensch in der Intensität unserer Vorfahren kaum erleben kann. Das ist die Lebenszeit, die der Mensch in Natur verbringt, die ihn auch in Einklang mit sich selbst und Natur bringt.
Um diese Balance wiederherzustellen arbeite ich mit verschiedenen Übungen, Techniken und kleinen Ritualen. Diese fördern ein Ankommen in einem Selbst und in der Natur. Auch verschiedene Methoden die Wahrnehmung zu schulen finde ich wichtig.
Zudem berücksichtige ich natürliche Faktoren wie die Zyklen der Natur. Sie haben mit Sicherheit schon immer eine große Rolle im Ablaufmuster unseres menschlichen Lebens gespielt und tun es in Bezug auf unser Wohlbefinden auch heute noch. Nur haben wir die Achtsamkeit im Umgang damit in unserer modernen Gesellschaft verloren und mit Geschäftigkeit überspielt.