Vor ein paar Tagen war ich auf einem 12km-Lauf. Normalerweise ein Routinelauf, das Wetter war feucht, aber für die Jahreszeit sehr warm und bis ich loskam war es schon später Nachmittag. Morgens hatte ich schon ein intensives Eigengewichtstraining absolviert, dieser Lauf diente zur Klärung meiner Gedanken und der fliessenden Bewegung.
Diesmal sollte ich wieder an was erinnert werden, worauf ich schon länger nicht mehr geachtet habe. Hauptsächlich wegen den Rhythmen meiner Kinder, nach denen ich mich mehr oder weniger richte. Ich ging beim Lauf durch meine Üblichen Phasen, warmwerden, reinkommen, laufen. Diesmal aber, kam ich seit längerem wieder in die Dämmerung. In letzter Zeit war ich immer tagsüber laufen. Ich hatte fast vergessen welche Kraft die Abenddämmerung in mir entfacht.
Die Sonne ging unter. Sie war am Horizont nicht mehr sichtbar, aber das Restlicht der Dämmerung sollte noch meinen Weg deutlich abzeichnen. Ich vergass alles und lief. Dann erwachte ich irgendwann aus diesem Trancezustand und merkte wieder bewusst, wie ich laufe und mein Körper leicht und frei und schnell ist. Ich war voller Energie und fühlte wie mich jeder Schritt mehr auflädt. dann erinnerte ich mich, dass ich immer in der Abenddämmerung die meiste Kraft tanke. Es ist einfach eine Kraftzeit. Ich weis gar nicht warum, das ist auch egal. Wichtig ist, dass es funktioniert. Die Abenddämmerung ist meine Zeit. Da kann ich am besten trainieren und Energie laden.
Ich bin mir sicher dass jeder Mensch seine Zeit hat, seine eigene Tageszeit, die sich am besten eignet Energie zu tanken. Jeder kann seine persönliche Zeit herausfinden. Es lohnt sich die individuelle Tageszeit zu entdecken und einen riesigen Energiegewinn zu erfahren.
WERDE WIRKLICH WILD!
wild-horse 12/2015